Siebtes Rennen Lausitz Cup. Es ging nach Hinterhermsdorf, ein touristisches Kleinod in der Sächsischen Schweiz. Der Ort wirbt mit reizvoller Landschaft und Erholung abseits des hektischen Alltags. Das klang vielversprechend und so machten sich 10 erholungssüchtige Picardellics auf den Weg um beim 16 km Bergeinzelzeitfahren die Seele mal richtig baumeln zu lassen.
Aus Erzählungen und trüben Erinnerung des Vorjahres waren einigen jedoch die Schmerzen noch präsent, die vier Anstiege auf zwei zu fahrenden Runden hinterlassen hatten. So löst der bevorstehende Kampf, in der Ebene allein gegen die Uhr, bei den meisten Rennfahrern schon keine Begeisterungsstürme aus. Verbunden mit knackigen Anstiegen und rasenden Abfahrten kommt reflexartig der Gedanke auf „Muss das sein?“. Ja es muss und so ging 17 Uhr der erste Fahrer auf die Strecke. Mit jeweils 30 Sekunden Abstand folgten ihm 121 weitere Rennfahrer, die sich auf dem Kurs verteilten.
Direkt nach der Startphase folgte eine schnelle Abfahrt und es kam spontan Hochstimmung auf. Mit voller Übersetzung und ordentlich Druck fliegt man die Straße hinab, erste „Wird schon nicht so schlimm.“ Gedanken kommen auf. Unten angekommen biegt man rechts ab und stellt im Gegenanstieg fest, dass es viel schlimmer nicht mehr werden kann oder darf. Ablenkung bringt nur das Auffahren an vorher Gestartete und so ist es ein großes Fressen und Gefressen werden. Gesprochen wird bei den Treffen traditionell wenig und jeder tut gut daran seinen eigenen Rhythmus zu fahren. Bei der ersten Durchfahrt durch Start-Ziel, wünscht sich so mancher bereits inständig abbiegen zu dürfen. So geht es in Runde zwei und jeder darf nach der liegengeblieben Zeit aus dem ersten Umlauf Ausschau halten. Der Kurs ist nun bekannt und man kann sich mit dem Gedanken trösten, das der gerade bezwungene Anstieg erst im nächsten Jahr wieder auf einen wartet.
Im Ziel angekommen stellt sich schnell die Erleichterung ein, das Martyrium Bergzeitfahren in Hinterhermsdorf hinter sich zu haben. Traditionell gekleidete Frauen hängen den Rennfahrern Medaillen um und es werden erste Getränke für die trocken gewordene Kehle gereicht. Nach wenigen Minuten war bereits das meiste der Leiden vergessen und mit Sauren Gurken und Salzgebäck erwarteten wir die Siegerehrung.
Diese wurde von Adi, bekannt aus „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“, höchst unterhaltsam durchgeführt. So wurden die Pokale und ca. 100 Kilo Nudeln unter die prämierten Sportler gebracht.
In der Ü40 Wertung konnte Dirk Platz 3 einfahren, Martin erkämpfte den 2. Rang in der Ü50 Wertung. Gemeinsam konnte Platz 2 der Teamwertung zurückgeholt werden und so waren letztlich alle sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung.
Wir denken an eine schöne Rennveranstaltung zurück und hoffen, dass die gewonnene Erholung noch mindestens bis zum nächsten Bergzeitfahren in Hinterhermsdorf anhält.