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Lausitzcup 2.Lauf - im Flachland nichts neues

Anfang des Cups war am vergangenen Wochenende bei der Umrundung des großen Steines von Kamjenc gemacht worden, wie Ludwig hier schon geschrieben hatte. Eine Woche später nun stand die Fortsetzung des Cups an. Während die Steinumrundungen von Kamenz noch mit abwechslungsreichen Höhenmetern aufwarten konnten, zeigte die Lausitz diesmal ihre landschaftliche Kehrseite mit einer völlig flachen Strecke, die - aus meiner Sicht - wenig Aufregung für das Rennen versprach. Als bekennender Nicht-Sprinter konnte meine Zielstellung hier in der Ebene vielmehr nur die sein, sich einigermaßen im vorderen Feld über die Strecke zu retten, den Anschluß an die Spitze nicht zu verlieren und ein paar Punkte für die Wertung zu bekommen.

Nachdem sich eine Woche zuvor in Kamenz trotz des dortigen Höhenprofils überraschenderweise keine Spitzengruppe vom Hauptfeld der Damen/Senioren absetzen konnte, erwartete ich hier einen ganz ähnlichen Verlauf. Aber es kam ein klein wenig anders..
 
Bevor es losgehen kann, müssen alle StarterInnen des Feldes die Aufstellungsprozedur der Rennleitung über sich ergehen lassen, bei der die Damen den Vortritt in die erste Reihe erhalten, dann die Ü60- und zuletzt alle anderen Fahrer folgen. Nun ja, für gefühlte 100m hält diese vorgeschriebene Ordnung nach dem Start noch, dann sortieren sich alle dort ein, wo sie sich am wohlsten fühlen. Gemeinsam mit Soli die Picardellics im Fahrerfeld vertretend, finden wir uns bald im vorderen Teil des Feldes zusammen. Es geht zügig zur Sache; immer wieder wird das Tempo forciert, aber der größte Teil der Fahrer bleibt im Feld und noch kann niemand die Flucht nach vorn antreten. In Runde 3 gelingt es dem späteren Sieger Hajo Dr.Drees, sich mit einem weiteren Fahrer ein Stück abzusetzen. Ich fahre die Lücke wieder zu; dann geht es gleich weiter auf der langen Gegengeraden mit hohem Tempo-vielleicht können wir ja zusammen doch eine Fluchtgruppe bilden? Daraus wird nichts, doch als ich mich später weiter hinten einreihe, um wieder Luft holen zu können, merke ich, daß es zu weit hinten war... auf dem Weg zum Bahnübergang reißt das Feld einige Positionen vor mir auseinander. Ich fahre wieder vor, aber allein die Lücke zu schließen, schaffe ich nicht, suche nach Ablösung, außer den Damen beteiligt sich jedoch niemand an der Verfolgungsarbeit und wir müssen zusehen, wie die Gruppe  vor uns sich langsam entfernt. Das Debakel ist für mich geschehen; nun geht es also darum, möglichst Soli's Plazierung zu schaffen. Schließlich sind alle vorn liegenden Frauen bei uns dabei; keine ist in der Führungsgruppe. Runde vier wird ähnlich absolviert; keiner hat Lust zum führen und das Tempo sinkt. In der letzten Runde dann sind wir beide weit vorn in der Gruppe, als gegen Ende des Rennens plötzlich alle wieder zu neuen Kräften erwachen und ungestüm auf die letzte Rechtskurve zufahren. Ich fahre mit vorn an der Spitze und hoffe, daß Soli plangemäß an meinem Hinterrad bleiben kann, doch die tückische Kurve und das Gedränge machen ihr zu sehr zu schaffen, so daß es leider nichts mit einer Plazierung wird. Ich selber bin wohl mein erstes mal in der ungewohnten Situation eines Zielsprints und zerre am Lenker, was das Zeug hält-wie ich später in der Ergebnisliste sehe, fehlen 15 Millisekunden.....bei ordentlichen Bergen weiß man eben doch, was man hat.
 
Unsere anderen Fahrer der Männer/Ü40 sehe ich nur ganz kurzzeitig nach meinem Zieleinlauf bei ihrem Start. Während sie ihre ersten Runden fahren, lasse ich meinen Frust über die verlorene Gruppe auf der Landstraße und fahre noch ein paar Kilometer. Währenddessen zeigen sich dunkle Wolken am Himmel und Wind kommt auf, ich bleibe aber trocken. Als ich zurück bin, verfolge ich den Zieleinlauf der Männer, und der ist auch ein wenig anders: Zuerst zu allem Pech ein Sturz auf dem letzten Stück vor besagter Rechtskurve, den wenigstens die Picardellics noch vermeiden können, und -dann gerade als die ersten Fahrer die Kurve passieren- eine kräftige Windböe, die den Zielbogen nach unten drückt. Das führende Polizeifahrzeug stoppt kurz davor, ein paar Leute versuchen mühsam, den schweren Bogen oben zu halten, was nur halbwegs gelingt, und schon sind die Fahrer da, von denen die ersten mehr nach- als nebeneinander am Polizeiauto vorbei unter dem hängenden Bogen durch zur Ziellinie fahren. Alles geht noch mal gut; nur der Sprecher scheint am meisten aufgeregt.
 
Summa Summarum gab es diesmal nichts für uns zu holen, aber das Rennen sturzfrei absolviert zu haben, ist auch etwas wert - und in einer Woche versuchen wir es wieder neu.
 
Martin

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