+++ Münchenbernsdorf 2010 +++ die Natur erwacht +++
beeindruckender Radsport +++ grün soweit das Auge reicht +++
Picardellics bieten geschlossene Mannschaftsleistung +++ die Farbe blau
erweißt sich inmitten des übermächtigen Grün als Farbe der Hoffnung +++
Testteam Levrier zerbricht an Favoritenrolle +++
Schon der Start forderte höchste Konzentration von
den ungeduldig lauernden Fahrern, erhielten doch die anwesenden Frauen
zehn Sekunden Vorsprung . Dem Team Levrier mangelte es jedoch entweder
an Geduld oder an primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen - Männer
wurden zu Mädchen und versuchten den winzigen zeitlichen Bonus für sich
zu nutzen.
Zehn Sekunden waren zu wenig um sich dauerhaft vom Feld abzusetzen und so wurden die drei Mädels und die östrogengepeinigten Levriers schnell vom heranjagenden Feld eingeholt. Neff-Grün dominierte dabei das Feld. Selbst die in sehr großer Zahl angereisten Picardellics konnten nur einzelne Farb- und Geschwindigkeitstupfer gegen die allgegenwärtige grüne Übermacht setzen. Offensichtlich hatte Neff nahezu jeden Thüringer in ein grünes Trikot gezwängt und aufs Rad gesetzt. Und wer von den Thüringern nicht radfahren konnte, mußte seinen Sonntag DKV-Fahnenschwenkend an der Strecke verbringen.
Gerade wenn der Kampf scheinbar aussichtslos wird, dann kann er alles geben -Jantel übernahm nach dem Start sofort die Spitze und hielt das Tempo gegen die verzweifelt mitfahrenden Neffs hoch. Selbst unser jugendlicher Recke Christian hatte Mühe sich in die Führung zu kämpfen. Während bei Jantel in der siebten Runde die Kräfte schwanden, wuchsen den etwas älteren Picardellics Flügel.
Der RC Dresden übernahm schon in der achten
Runde selbstlos die undankbare Aufgabe als Feldtrenner zu fungieren.
Gefühlte 250 Neffs setzten sich mit wenigen Wölks, einem einzelnen
Levrier, zwei verirrten Kopfjägern und drei Picardellics ab. Die bis
dahin existierende zweiköpfige Spitzengruppe wurde aufgesaugt und das
Rennen ging in die entscheidente Phase. Levrier platzierte seine von
Köln und Klöden ausgelaugten und reaktionsgehemmten Fahrer
ressourcenschohnend in der Verfolgergruppe.
Gegen den schier übermächtigen Antritt von Kühmel in der letzten Runde, und die allmächtige Dominanz der verbleibenden 249 Neffs war jedoch kein Muskel gewachsen und so mußten sich gleich drei Neffs auf dem kleinen Podest drängeln. Die im Rennen verbliebenen Picardellics hatten sich sehr gleichmässig auf die drei Gruppen aufgeteilt und so für eine augenfreundliche Farbmischung gesorg. Franzi genoß die Eskorte von Luma und Ludwig und konnte als zweite Frau ungefährdet das Ziel erreichen.
Der Sachsenmeister höchstselbst hält die
wesentlichen Renneindrücke im Bild fest. Er übersah eine
Aspirintablette im Fußraum seines Wagens und verzichtete aufgrund
der eingeatmeten Dämpfe und der damit gegebenen medikamentösen
Leistungssteigerung auf den Renneinsatz. Erspart blieb ihm damit auch
der furchteinflößende Anblick von schlingernden Levrierbikes deren
kraftlose Fahrer auf dem Oberrohr hin und her geschleudert wurden. Das
Feld hatte kollektiv Tränen in den Augen und Angstschweiß auf der
Stirn. Erst mit der Teilung des Feldes zog Radsportästhetik und
-beherrschung, zumindest in der Spitzengruppe, ein.
Münchenbernsdorf - sommerliche Temperaturen, eine angenehme Steigung, windanfällige Abschnitte und köstlichen Kuchen - wir kommen gern wieder.

