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Deutsche Meisterschaften Cottbus

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+++ Erfolgreiche Teilnahme an der DM +++ 1. Platz im Rennen über 135km +++ Teilnahme am Rennen über 196km

 
Zwischen vermeintlich gleichen Startbeuteln die den Fußweg 5.15 Uhr dekorieren versuchen verschlafene Picardellics-Athleten und Radamazonen das Material auf 2 Fahrzeuge zu verteilen. Schnell wird der erste organisatorische Fehler offensichtlich, denn es sind 8 Personen für 7 Sitzplätze. In mehr oder minder zügiger Fahrt geht es nach Cottbus. Unterwegs wird noch ein Fahrer in Dirks Rennschlitten umquartiert, damit nicht zu viele Personen auf den netten schwarz-weiß Bildern, die wir unterwegs von uns anfertigen lassen, zu sehen sind.

In Cottbus angekommen geht es vorbei an gut ausgestatteten Plastik-Komfort-WC´s direkt zum Start der 196km Strecke. Sandra und Picco warten noch ruhig bis sie etwas später auch auf die Runde mit vermeintlichen 125km dürfen. Derweil fragt sich die mit Kamera und Klamotten behangene Franzi, warum sie sich so zeitig und so lange die Beine in den Bauch stehen muss (Eliteathletinnen haben es nämlich eigentlich gut, können ausschlafen und spät starten), schuld sind also wir 196km Jungs.

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Start frei und schon rollt ein buntes Feld durch die schwülwarme Landschaft. Während Christian seine Sextanerblase bereits nach 15km entleeren muss, fährt die erste Gruppe des Tages auf und davon und wir wünschen den 6 Fahrern in Gedanken viel Spaß bei ihrer 180km langen Flucht. Der Weg zum Wendepunkt ist von langen Gesprächen und zahlreichen Pullerpausen gekennzeichnet. Ab und an erwacht man aus dem Schlaf (gut dass wir die Lenkerkissen mithaben), wenn die Augen irritiert wegen der unmessbaren Dreckschichten an Rennrädern des vergangenen Jahrhunderts, wackelnden endlos langen Schutzblechen und zum verheddern neigenden Regenjacken unter dem Sattel, oder die Ohren vom Knarren und Quitschen, erschreckt Signale an das noch schläfrige Hirn senden – dann weiß man, dass man dem hinteren Ende des Feldes zu nahe gekommen ist.

An der Wende gibt es tatsächlich ein paar kleine Wellen, die Straßen sind enger und kurvenreich, sodass sich das Hauptfeld etwas dezimiert. Unser Tom wird von einem besonders fähigen Fahrer des hinteren Feldes mehrfach körperlich malträtiert und schließlich noch auf den Asphalt geworfen. Dennoch kommt er etwas zerschlissen im Ziel an.

Auf der Rückfahrt vom Wendepunkt der Strecke versuchen wir uns stets an der Tempoarbeit zu beteiligen. Christian und Thomas schauen mich, nachdem sie zuvor ausführlich die Nasen in den Wind gehalten haben, auf meine Frage zur Beteiligung an der Tempoarbeit mit glasigem leicht irritiertem Blick an, fahren dann entschlossen nach vorn und pressen ihre letzten Körner in den rauen Asphalt. Jan zieht Kilometer um Kilometer das Feld hinter sich her und so sammeln wir nach und nach die Fahrer der Spitzengruppe einzeln auf. In der Folge ändert sich ab Kilometer 160 das vormals gleichmäßige Dahingleiten in ein hektisches auf und ab der Geschwindigkeit als Folge zahlreicher, zunächst erfolgloser Ausreißversuche. Nachdem Dirk die Kandidaten zuvor sorgfältig ausgewählt und von den Erfolgschancen überzeugt hat, startet endlich eine vielversprechende Gruppe um ihn. Wir schauen uns beruhigt an, wobei die zuvor verschlafen wirkenden Gesichter eine gewisse Erschöpfung erkennen lassen. Leider beschließen nun einige unabhängige, windschattenmüde Individuen der Schutzblech-und-Dreckschicht-Fraktion hinter Dirks Gruppe her zu fahren. Das führt einerseits zu einem Geschwindigkeitsanstieg des Feldes andererseits entschließen sich aus noch ungeklärter Ursache nun auch Fahrer von an der Fluchtgruppe beteiligten Teams an der Verfolgung, so dass es nach einigen Kilometern wieder zum Zusammenschluss kommt. Nun beginnt das Spiel von vorn. Zwischendurch werden noch schnell die Trinkflaschen gleichmäßig über die Grobpflasterpassagen verteilt. Und irgendwann verschwinden zwei Fahrer in Richtung Ziel und nur Dirk hat es gemerkt, denn ich war leicht erschlafft und durstig am Ende des noch etwa 50 Mann großen Feldes Wasser nachfassen. Meine Nachfrage zur Beteiligung an der Nachführarbeit stößt bei einigen schwarz-hellblau gekleideten Fahrern nur auf müdes Kopfschütteln. Das bekannte kultige Team auf seinen amerikanischen Rädern sowie die Fahrer in der südfruchtfarbenen Bekleidung zu fragen erübrigt sich leider. Und die verbliebenen Picardellics schauen alle als müssten sie Walfischnetze einholen wobei in meinem Kühlschränke zu liegen scheinen und ich nur dank Martins Hilfe über die Brücke zum Ziel gelange. Eric konzentriert sich auf den Sprint des Hauptfeldes, bei dem er sich den 8. Platz sichert.

ImageImageIn der Zwischenzeit haben Sandra und Picco die 135km (statt 125km) absolviert, wobei Picco, der später einen hervorragenden 6. Platz erringen wird, streng darauf geachtet hat nicht zu schnell für das bekannte grünweiße DKV-Team zu fahren. Wobei sich einige dieser Fahrer, die unbedingt vor Picco fahren wollten für eine individuelle, vom Veranstalter nicht vorgesehene Variante der Zieleinfahrt entschlossen haben. Sandra, die erst auf dem mit Felsblöcken dekorierten Stück wenige Kilometer vor dem Ziel den Anschluss an die Spitze verliert, wird im Ziel zunächst von den Verantwortlichen der Ergebnisse als männlicher Teilnehmer gewertet, kann dann jedoch die Herren schnell von ihrer weiblichen Seite überzeugen und so den Pokal für den 1. Platz in Empfang nehmen. Sie sorgt allein auf sich gestellt wieder einmal zuverlässig dafür, dass wir nicht mit leeren Händen nach Dresden zurückkehren müssen.

ImageNun ist nur noch Franzi, die schon am Freitag beim Zeitfahren dabei war, unterwegs und wir schauen alle ehrfürchtig, wie sie im Kreise der Radelite der deutschen Frauen mitfährt und dabei sogar noch Zeit zum Winken und Lächeln für uns findet. So passiert sie mehrfach unseren Beobachtungsposten, wobei Jan mit der Kamera häufig auf der falschen Seite der Straße zu sehen ist. Jede Runde scheint das Feld schneller zu fahren und jede Runde ist Franzi mit dabei. Die Frauen fahren in beeindruckender Manier dem Ziel entgegen, es kommt zum Massensprint, bei dem sich Franzi nur schwer gegen die Macht der großen Namen und Teams wehren kann und folglich gleich nach der Siegerin Ina-Yoko Teutenberg an uns vorbeirollt, und somit eine erfolgreich Teilnahme an der DM verbuchen kann.

 M. 

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