In den tiefen Tälern der märkischen Schweiz, erlebte am vergangenen
Wochenende die Radsportwelt eine Sensation. Hat doch seit Anbeginn der
Jedermannzeitrechnung noch nie ein Stahlrad mit aufgestecktem Aufsatz
ein Einzelzeitfahren gewonnen. „So was geht doch nicht" hört man die
platzierten überteuerten Carbonedelzeitmaschinen bei der Siegerehrung
murmeln. Doch es ist so. Angetrieben durch zwei durchtrainierte
Eisschnelllaufschenkel steht ein klassischer Diamantrahmen ganz oben
auf dem Podest. Entsprechend unruhig stehen die düpierten Straßenrennmaschinen aus den Rennställen von Bikekult und Westpoint am Folgetag am Start des Straßenrennens. Beim Anblick von Siegerross und Reiter kommen auch bei der kleinen Abordnung der Picardellics Gerüchte über fehlerhafte Zeitmessungen auf. Anke und Luma, die sich ebenfalls dem Zeitfahrwunder unterordnen mussten, werden durch die weit Angereisten, Dirk und Jan, unterstützt.
Buckower Kanoniere schießen traditionell die Strecke frei. Die Hatz geht los. Eine noch nie erreichte bunte Radlermenge schiebt sich aus dem Buckowstädtchen durch die märkischen Wald und Wiesen. Schnell färbt sich die Spitze des Pelotons Blau Weiß. Gefühlte 200 Ferox Bikekulter werden von ihrem Cannondaledealer mit horrendem Tempo über die Hügel getrieben. Das Fahrerfeld zerfällt schon in der ersten von sechs Runden in tausend Einzelteile. Das verbleibende Hauptfeld unterwirft sich keuchend dem berliner Diktat. Dieses wird aber Ende der zweiten Runde jäh unterbrochen. Der reife Picardellics Luma rutscht ausversehen von der Bremse und schießt an Allen vorbei. Nur die Favoriten können aufschließen. Etliche Aktionen aus den Reihen der Tankstellenkette folgen.
Runde für Runde organisiert der Oberbikekulter seine Legionäre vor das Feld und filetiert dabei Stück für Stück das Fahrerfeld. Selbst rüpelhafte Störversuche eines Neuseenclassicgewinners bringen ihn nicht aus dem Konzept. Als dann in Runde Vier das Pulver verschossen scheint, löst sich der Dauersieger der Veranstaltung endgültig vom Feld. Im Laufe der fünften Runde gelingt dies noch zebragestreiften Fahrern, der Ersatzlösung der Kulter und oben genanten Rüpel.
Nun will der Besucher dieser Internetpräsenz aber endlich die Heldengeschichte der Seitenbetreiber erleben. Die folgen in der Abschlussrunde. Bei Zieldurchfahrt löst sich Jan nun endlich auch vom Feld. Dabei hat er den letzten noch geradeaus schauenden Feroxfahrer im Schlepp. Geradeausschauen. Eine Eigenschaft, die Luma schon mal abhanden kommen kann. Zur Sicherheit schließt Dirk ihm rechtzeitig die Bremsen wieder, dass Jan noch im auf Platz 8 das Ziel vor dem heraneilenden Hauptfeld erreichen kann.
Die Veranstalter von Rund um Buckow haben es wieder einmal erfolgreich geschafft, das kleine märkische Städtchen zu Mittelpunkt der Radsportwelt zu machen. So werden Rennen organisiert. Weiter so.
