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45. Harzer Bergpreis

Dieses Jahr zog es uns zum ersten Mal in Richtung Brocken, Wernigerode im Harz. Eine wie im Nachhinein auch sehr schöne Gegend, doch so viel konnten wir nun auch wieder nicht sehen. Die Fahrt gestaltete sich eigentlich relativ schnell, mit knapp zweieinhalb Stunden war man schon am nördlichen Rande des Harzes. Anfangs in Dresden und unterwegs sah es mit dem Wetter nicht so gut aus, tief hängende Wolken und kleinere Schauer links und rechts der Fahrspur. Doch weiter westlicher zog es auf und pünktlich in Wernigerode kam die Sonne raus.

Da wir (Holger, Dirk H., Christian, ich) nun zum ersten Mal hier waren kannte keiner die Streckengegebenheiten, nun, manchmal ist es besser wenn man unbesorgt losfährt und nicht die Strecke kennt, aber Rudi hätte im Weltweiten Netz die Strecke erkundet und etwas mit 1500hm herausgefunden, bergig aber nicht zu sehr. Und auf der Streckenbeschreibung standen 3 Bergwertungen, die ersten beiden relativ eng zusammen, die letzte bei Kilometer 86. Startnummer + Zeitnahmetransponder geholt, der mal wieder zur sehr schnellen Ergebniserstellung diente, kurzes einfahren und mein Freund Jesko begrüßt, mit dem ich 2007 in der Bundesligamannschaft zusammen fuhr.

Kurz vor dem Start gingen mal wieder die kindischen Übersetzungsdiskussionen los was denn das beste wär, ist doch sch... egal was man fährt, 21, 23, 25 oder 27 Zähne! Hauptsache man kommt über die Kuppen drüber!! Stimmt's Holger? Und das Elfer hab ich auch nur 2mal benützen müssen.

Nun ging es los, ca. ein Kilometer neutralisiert, scharfer Start aus dem Stand. Die ersten km waren leicht wellig, etwas hektisch wie bei jedem Rennen aber alles im grünen Bereich! Ich ging ziemlich zuversichtlich an den Start, letztes Wochenende liefs doch sehr gut bei der LVM in Elxleben bei Erfurt! Der erste Berg wartete nicht lang, ich blieb vorn unter den erstem 20, nach der Kuppe ging es ziemlich flott bergab mit etwas Wind im Gesicht, als es etwas ruhiger lief schaute ich nach hinten, kein Picardellics Trikot zu sehen. Ein paar Minuten schaute ich nochmal, wieder keiner, Mist. Der zweite Berg war schmal und steiler, oben raus flacher und sehr schnell, Einerreihe, Loch, jetzt schnell vorbei und schließen. An einem kurzen steilen Berg zwischen den ersten beiden Bergwertungen hatte sich einer allein abgesetzt, eigentlich hoffnungslos wenn eine fast hundert Mann Gruppe dahinter ist, doch er hatte sich unerwartet lang gehalten ...

Ich versuchte mich so gut es geht immer zurück zu halten was mir der Vergangenheit schwer viel, versuchte nur wenn nötig in den Wind zu gehen und Arbeit zu leisten. An der Verpflegungsstelle unterwegs stand meine Mum, die mit dem Jenatec Fotografen mitgefahren ist, um nicht über zweieinhalb Stunden im Start-Zielbereich herum zu stehen, und feuerte uns an. Jesko hatte sich wacker gehalten, er hatte bei jedem Berg ein paar Probleme, denn Berge sind noch nicht ganz seine Stärke! Musste er außerdem öfters in den Wind für seine Teamkollegen. Zwischendurch schlief das Tempo immer mal ein und man hatte Zeit um Schnittchen oder andere Leckereien auszupacken, oder ein Schwätzchen zu halten. Ein DSC-Fahrer hatte doch nicht die Idee mich abzuwerben, dass ich mich noch entwickeln kann usw., und ich sagte das dies doch sehr teuer für den DSC wär! ;-)

Die letzte Bergwertung war relativ flach und windig, denn der oberste Teil lag zwischen Feldern, dann lief es flach dahin und wieder Attacken, nun musste ich mal nachsetzten, weil es mir zu bunt war, knapp zehn Mann in Front. Eine folgende lange Abfahrt ließ uns dann wieder aufschließen und alle waren zusammen, ungefähr 50-60 Leute. Mehrere Mannschaften mit 3-4 Leuten, doch eine richtige Führungsarbeit kam nicht zu Stande, denn da war doch noch einer ganz vorn, seit dem zweiten Anstieg!! Das Ziel kam nun näher und die Strecke wurde wieder flach und es hieß vorn bleiben, vorn bleiben, vorn bleiben!!! Und auch mal Ellenbogen zeigen. Denn die letzten Anstiege stimmten mich positiv für den kurzen Zielberg. Und ca. einen Kilometer vor dem Ziel stellten wir den Ausreißer, der die ganze Zeit vorn war, armer Kerl. Der letzte Kilometer, immer hart umkämpft, immer wieder eine Verkehrsinsel (zumindest kam es mir so vor), eine Linkskurve und zack ging es in den Zielberg. Ich war ungefähr an 10.-15. Position, zwei griffen an - dann noch drei - ich setzte sofort nach, im Kreisverkehr rechts und ab auf die Zielgerade, die Beine waren unheimlich bleiern, ich konnte nicht mehr aus dem Sattel gehen und schon riss der Erste die Arme hoch!! 6., erste Platzierung dieses Jahr!! Und nun doch kein Blumenstrauß zum Muttertag ...

Am Ende doch sehr zufrieden, aber irgendwie etwas Wehmütig. Holger, Dirk und Christian (der sein erstes Lizenzrennen zu Ende fuhr) kamen im großen Hauptfeld an, alle gezeichnet von der frischen Harzer Bergluft, denn solch schöne Berge geballt auf einen Haufen gibt es bei uns leider nicht!

Ich denke nächstes Jahr kommen wir wieder, geübt haben wir jetzt genug!!

Eric

P.S.: Achso, eine Harzer Rolle hab ich nicht vor mir gesehen!!

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