yes we can oder bin ich schon zu alt zum fahrradfahren.
es sind 28°C. Franzi und ich stehen mit den schwer beladenen rädern an einer kreuzung. die ampel ist rot und dies solange, dass sie folgende begegnung zuläßt: mir tropft der schweiss aus allen poren auf den amerikanischen asphalt. das strassenschild zeigt 5 meilen bis orlando/fl. neben uns blubbert der achtzylindermotor eines dodge trucks. aus dem seitenfenster grinsen mich zwei dicke ammis an und fragen, ob alles in ordnung ist. ich prahle, dass wir heute noch 30miles radeln.das lachen im truck wird lauter. die beiden fragen nach meinem alter. ich lüge 30. es hilft nichts. "hey guy bist du nicht schon zu alt zum fahrradfahren." lacht der beifahrer und greift hinter sich in seine börse um mir das nötige kleingeld für ein ordentliches auto zu reichen. zu seinem glück wird gerade jetzt grün.
so sind franzi und ich also diesmal in florida unterwegs. dem weihnachtsstress entflohen bewegen wir uns gerade von orlando über daytona beach, tampa nach miami. die rennräder bepackt rollen wir über endlose highways. um es positiv zu formulieren: kurven und hügel lassen eine strecke richtig abwechslungsreich werden. die haben hier beides nicht. man kann hier früh den puls auf 132 einstellen und losrollen und wenn man nicht mal rechts rann muss, braucht man auch den ganzen tag nicht lenken. es geht immer gerade aus.
ich freu mich über das gut ausgebaute radwegnetz. franzi meint aber immer das sei der dreckstreifen des highways auf dem wir fahren. naja frauen. nur komisch, dass die ammis selber diese radwege gar nicht so sehr nutzen und doch nur auto fahren. schwierig gestaltet sich ein wenig die nahrungssuche. vor ein paar tagen hatte ich so ein kleines amerikanisches frühstück, das hatte wohl so viele kalorien, ich brauch heute noch nichts. wir haben hier also richtig spass, wünchen euch ein gesundes neues und freuen uns schon auf unsere königsetappe 160km geradeaus durch die everglades.