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1. Preußenpreis von Mützel

ImageGenthin - bekannt durch die Produktion des "Guten Spee" - versuchte sich am Samstag das erste Mal im Radsport. Dafür wurde mit ausreichender Unterstützung ein 10 km Rundkurs in den Vororten der Anhaltinischen Kleinstadt abgesteckt. Das vorliegende Höhenprofil lockte von den Picardellics nur Franzi und mich hinter dem Ofen hervor, denn mit Höhe hatte dies wohl nichts gemein.

Franzi meldete sich beim 40km Jedermannrennen an. Mich reizte das Klassenreine C-Rennen über 14 Runden.

Verhalten, sehr verhalten startete das 90 Mann starke Fahrerfeld, um sich und jede Kurve auf der Runde kennen zu lernen. Bei leichtem Nieselregen gab es auf schmieriger Fahrbahn doch die ein oder andere spannende Stelle. Satter Wind fauchte als Gegenwind über offene Teile der Landstraße und im Zielbereich als gute Unterstützung von hinten. Im Fahrerfeld dominierten die Farben Grün - 8x DSC, Schwarz mind. 9x Speiche Zwenkau und 5 Hellblaue, die extra vom Höhentraining ins Flachland gekommen waren.

140 km, eine Distanz, die schon ein wenig Respekt einflösst. So viel Respekt aber, dass sich wirklich keiner im Feld genötigt fühlte schneller zu fahren, als sich in der dritten Runde drei Fahrer nach vorn vom Feld lösten.  Sicher vom Mittelfeld aus konnte ich das Treiben an der Spitze beobachten. Ein Grüner vom DSC ist mit dabei. 15 km lang konnte das eigentlich jeder gut erkennen. Durch die noch immer verhaltene Fahrweise des Hauptfeldes entschwanden die drei Ausreißer endlich dem Sichtbereich. Immer häufiger finde ich mich in der Spitze und damit im Wind wieder. Die Farben hier vorne mischen sich auf eigenartige Weise. Schwarz und Hellblau, auf die ich schon die ganze Zeit wartete, sind nur einzeln zu erkennen, schießen mit großem Aufwand nach vorne und verglühen wie Sternschnuppen. Grün immer wieder Grün. Aber wieso Grün?  Ach so, die stören das vermeintliche, sorry die Sprache, „ Aufbauspiel" der Anderen. Aber wieso mit so hohem Tempo? Dies sind die Fragen, mit denen ich mich viele Runden rumplage.

ImageFranzi steht inzwischen nicht mehr an der Strecke. Sie startet mit ca 80 Mann über 4 Runden und hat dort ihren Spaß. Mein Spaß am Farbenspiel wird irgendwo in Runde sieben oder acht mit dem Zurückkommen der Farbe Grün von vorne erweitert. Das von nun an kein DSC'ler mehr der Ausreißergruppe angehört, sollte das Renngeschehen endlich ändern. Doch außer ein paar gescheiterten Aktionen vom DSC, passierte nichts Neues. Mir gelingt es hin und wieder mich ins Feld zurückzuziehen, wollte ich mich als Einzelkämpfer nicht immer in den Vordergrund schieben. Endlich im Mittelfeld angekommen, entsteht da diese kleine Lücke. Es muss so die elfte Runde sein. Die ca. zwölf Mann dort vorne haben das Loch auch noch nicht bemerkt. Aber es ist da und wird größer! Zweimal Grün kann ich erkennen. Auf den folgenden 15 km versucht sich der restlich Haufen in der Verfolgung. Hier sind die Grünen wieder erfolgreich und stören.

Drei Runden vor Schluss kommen wir auf 30m ran. Ich pokere und setze auf die Schwarzen aus Zwenkau, dass sie jetzt zum finalen Schließen der Lücke blasen. Ha - Verzockt. Alles nur heiße Luft. Denn nun endlich haben es die vorne bemerkt - das Schwarze Loch, und geben Gas. Die Gruppe zerfällt und fünf Mann entschwinden aus unserem Sichtfeld. Sie holen die wohl völlig platten Ausreißer und teilen sich die guten Preisgelder. Pünktlich 2 km vor dem Zielstrich können dann plötzlich alle wieder fahren. Ich stelle mich brav hinten an und überrolle mit gesenktem Haupt den weißen Strich.

Schnell hebt sich meine Laune wieder. Steht doch Franzi schon mit einem Blumenstrauß und einer großen Schleife im Ziel. Sie freut sich über ihren zweiten Platz und berichtet von ihrem Zielsprint, bei dem bedauerlicherweise Nicole aus Maxdorf vom Schiedsgericht übersehen wird und nicht zur Siegerehrung gerufen wird.

Ein flaches aber farbenfrohes Rennen in Mützel bei Genthin.

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