Nachdem das Brüllen der bereits in der Morgendämmerung erwachten städtischen Vogelwelt verklungen ist und ich noch einmal die vom MTB-Rennen in Holzhau müden Beine ausstrecke und weiterschlafe, treiben mich Kaffeedurst, die sich bereits ankündigende Hitze und der noch verschwommene Gedanke an ein Radrennen im Muldental endgültig aus dem Bett und zum Bäcker um die Ecke.
Der Start im Jedermannrennen erfolgt mit guter Picardellics-Besetzung im großen Teilnehmerfeld pünktlich 11Uhr. Auch unsere „Ultramarthonisti“ haben sich eingefunden und zwei unsere Mädels, wie immer hoch motiviert, doch leider wie so oft ohne eigene Frauenwertung - schade. Der Vorjahressieger Ronny Tober siegt im Alleingang vor Robin Schrock aus Pirna. Nach einer kleinen Weile kommt das Hauptfeld und unser Neumi kann im ersten Rennen nach seiner Verletzung den Sprint knapp nicht für sich entscheiden, und schon sind auch unsere Mädels da, denn sie schlagen sich wacker im Männerfeld.
Das Feld am Berg
Nun steht der Start im Rennen der Männer (KT/A/B/C) unmittelbar bevor. Gleich nach dem Startschuss geht es zügig los, 7 Runden insgesamt 136km stehen auf dem Programm. Gleich am ersten Berg, die Kohlenstraße hinauf, wird mir klar, dass es sehr hart wird. Die nächsten Runden ändert sich daran nichts. Ein kräftiger Schauer zwischendrin macht es nicht leichter und schon kämpfe ich um den Anschluss an das Hauptfeld. Die Rücken von Mischka und Rudi kann ich noch sehn und Michi noch etwas Hilfestellung geben, um am Feld zu bleiben. Gut das ich vor Grimma Rudis Windschatten erwische. Weiter geht es, nächster Anstieg, dicke Beine, die Lunge brennt, wenigstens schmeckt es nicht nach Blut wie gestern aber der Puls will auch nicht nach oben - was mache ich hier eigentlich. Da taucht Picco auf zieht kraftvoll über die Kuppe, erklärt mir aber wenig später als ich zum ihm aufschließen kann er würde wohl noch bis zum Anstieg
Mischka erste Runde
Kohlenstraße fahren, und dort bei unseren treuen Fans, Helfern und Mitstreitern aussteigen (wie motivierend, okay, ich steig mit aus). Ich komme den Berg dann doch ganz gut hoch und fahre weiter, nun wieder positiv motiviert von der „Picardellics-Fanmeile“, um festzustellen, dass ich leider am Ende des 2. Hauptfeldes hänge. Wieder meinen Erwartungen kommt es wenig später zum Zusammenschluss dieses zweigeteilten Hauptfeldes. Am Hohenstedter Berg gleiches Spiel aber auch hier erfolgt der Zusammenschluss wieder. Mittlerweile hat sich auch eine
Der Fanclub
Spitzengruppe mit 17 Fahrern gebildet. Meine Beine fühlen sich besser an bzw. nimmt wohl das Tempo etwas ab. Ich entdecke Eric in der Gruppe, ein Grund mehr hier dran zu bleiben. In der 5. Runde kündigen sich Oberschenkelkrämpfe an und ich denke wieder ans Aufgeben, doch die Anfeuerungen und neuen Trinkflaschen der inzwischen zahlreichen Picardellics am Berg motivieren mich durchzuhalten. Also stehe ich auch die letzte Runde durch und erreiche als 31. das Ziel - 1360hm, 140km Durchschnitt 39,xx - ich bin breit.
Danke an alle anwesenden Picardellics fürs warten, Trinkflaschen reichen und anfeuern.
Und - falls noch jemand den Unterschied zwischen Jedermannrennen und A/B/C-Rennen wissen will sei hier nur erwähnt, dass ich zwar in Halle beim Einzelzeitfahren gewinnen konnte aber im Muldental gerade noch als 31. angekommen bin.