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Die Braunkohle aus Frauensicht

ImageEs sollte mein erstes Regenwetterrennen werden, dem leider einige (zu viele) Sportler aufgrund dieses Wetters bzw der fahrerischen (Un)Fähigkeiten mancher Teilnehmer zum Opfer „fallen“ sollten. So Rudi und Danny wie bereits in Jans Bericht beschrieben. 

Der Aufregung vor dem Rennen nicht genug, sorgte die konfuse, unkoordinierte Startaufstellung mit Durchmischung aller Startblöcke für zusätzliche Nervosität. Im Voraus wusste ich, dass der weibliche Anteil in diesem Rennen mit ca 40 Frauen erstaunlich hoch werden würde mit nicht zu verachtender Konkurrenz: so z.B. der

Vorjahressiegerin Beate Zanner, der Führenden der T-Mobile Cycling Tour Annika Grüber und weiteren „Elite“-Frauen. Die ein oder andere konnte ich bereits während des Starts ausmachen, versuchte mich dabei in geeignete Position zu rücken. Dann der Startschuss. Dem langsamen Anrollen und Gedrängel folgte ein vehementer Tempoanstieg, den ich aus den vorherigen Taktikbesprechungen dankend den Vereinskollegen zuschrieb. Auf der Bundesstraße der besagte Sturz, dem ich nur um Haaresbreite ausweichen konnte. Danny sah ich im Augenwinkel gerade noch als letzten heil aus dem Knäuel fahren. Ein Loch drohte zu reißen! Zum Glück hielt sich zu dem Zeitpunkt Matze noch im hinteren Teil des vorderen Feldes auf und konnte Sandra und mich wieder in den Windschatten der Gruppe bringen. Bei der Schienenüberquerung hörte ich hinter mir den nächsten Rahmen auf den Asphalt krachen, Danny und Jens sah ich bei Umfahrung des Markleeberger Sees im Graben stehen! Mir war schlecht!! Und das Tempo: 186er Puls! Ich hing mich an Sandra und war heilfroh, wenn ich ihren Windschatten nach jeder Kurve endlich wieder erreicht hatte. Zu meinem Leidwesen, aber so war ja die Taktik, zog sich das Feld immer weiter auseinander; ich am Ende, den nahenden Anstieg (für viele wahrscheinlich nur eine Welle) immer näher kommend. An selbigem musste ich Sandra nach vorn verabschieden, die, einige Männer hinter sich herziehend, dort hinauf kurbelte. Meine Motivation war am Boden, zumal ich wusste, was mich auf dem langen Weg bis ins Ziel noch erwarten sollte. Schließlich zog Annika an mir vorbei. Meine Lunge schrie und die Beine brannten, doch hier musste ich mich dran hängen! Ich schaffte es, dank Annikas hervorragenden Begleitfahrers, wieder an das Führungsfeld und auch Sandra heranzukommen, die jedoch leider auf einem etwas kurvigen Abschnitt aus der Gruppe fiel. Ich war froh, meinen Platz gefunden zu haben und betrachtete aus dem hintersten Teil des Feldes, was die Männer an vorderster Front so trieben. Einige Male sah ich unsere Trikots oder die der Bikekulter an der Spitze aufgereiht, doch nie ein erfolgreiches Ausreißen. Innerlich lächelnd, äußerlich schon blass vor Erschöpfung, versuchte ich dem immer wieder forcierten Tempo stand zu halten. Es gelang, bis Kilometer 55: dann der Anstieg! Da ging nun gar nichts mehr! Als ich dann doch irgendwann oben angekommen war, sah ich die letzten der Gruppe auf der nächsten (oder schon übernächsten?) Kuppe. Na prima! Mit drei Männern rackerte ich mich nun auf den nächsten Kilometern ab, bis endlich Jens auftauchte. Mann, war ich froh! Er sollte mich mit seinem Windschatten und aufmunterndem Zureden die restliche Strecke bis ins Ziel begleiten. Zu meiner großen Überraschung holten wir eine kleine Gruppe um Annika ein. Meine Laune stieg! Sollte doch noch ein Podestplatz möglich sein? Ich wurde hellwach, als sich noch eine Frau an mir vorbei schob. Mit Jens versuchte ich ein paar taktische Absprachen zu treffen, nachdem sich beide Frauen mit ihren jeweiligen Zugpferden an die Spitze des Feldes setzten. Ab Kraftwerk Lippendorf  wurde es ungemütlich. Anscheinend wollte noch jeder erster werden: ein Gedrängel und Gehake auf ganzer Straßenbreite. Zwenkau näherte sich, ich versuchte mich so weit es irgend möglich war nach vorn zu schieben. Auf der Zielgeraden eine Frau, die nun zweite werden sollte, links vor mir, Schreie von Jens „Los, zieh!“ neben mir und Annika hinter mir wissend, war kein ImageDurchkommen durch die JederMänner möglich und so rollte ich als dritte Frau über die Ziellinie. Die PicardellicsMänner standen schon zum Foto aufgereiht und ich wurde auf meinen zittrigen Beinen herzlich empfangen. Froh, dieses hektische Rennen heil überlebt zu haben, glücklich und stolz eine so gute Platzierung bei der Frauenkonkurrenz erreicht zu haben! Sandra, die auf der Strecke noch von Holger begleitet wurde, kam wenig später ins Ziel gerollt, einigermaßen angesäuert, da sie in der letzten Kurve noch zum Absteigen gezwungen wurde. Auch die 70km-Frauen ließen nicht lange auf sich warten. Grit, Anke, wenig später Angie und Anja: alle waren da und GANZ!  

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