Image Tach allerseits,

es ist still geworden im Picardellics-Forum. Die Blätter fallen, es ist schon ordentlich kalt, vor allem morgens, und der Wind weht um die Ecken, zumindest weit nördlich des Äquators. Das sind alles Bedingungen, die nicht unbedingt zu den besten Freunden des Radfahrers zählen, mal abgesehen von Jonny und anderen Regen- und Kältefans im Verein. Hier am anderen Ende der Welt, von wo diese kleine Geschichte stammt, fallen keine Blätter und es ist auch nicht wirklich kalt, aber der Wind ist aufgrund der Nähe zum unendlichen großen und derzeit leider grauen Ozean ein regelmäßiger Trainingspartner der Radfahrer.
ImageOktober 2006, es wird kühl in Deutschland. Die Pinguine sammeln sich entlang der Seen und Flüsse, um in den Süden zu ziehen, die Eisbären bekommen ihr dichtes Winterfell und die netten Arbeitskolleginnen begrüßen den fröstelnden Ankömmling mit einem gejuchzten „Ach, Sie kommen bei dem Wetter noch mit dem Rad?!“.
Am Arbeitsplatz angekommen, die Türen sicher zur Abwehr dieser Labbertaschen verriegelt und optimistisch aufs Tagesgeschäft hoffend, überrascht eine gewichtige Mail unseres Vorstandes: wie schon im letzten Jahr sollte das Ende der Radsaison mit einer gemeinsamen Ausfahrt des Coswiger Radvereins gewürdigt werden.

ImageEin fast perfekter Eric(k) Tag

Sonntagmorgen, es scheint die Sonne, geil! Es stürmt zwar, aber na ja macht  nix! In den Häuserecken von Sebnitz würde das eh nicht viel ausmachen. Gespannt war ich auch auf die Anzahl der Picardellics, im Vorjahr ja dürftig, die dann doch gut aussah: Mischka, Neumi, Holger, Jan und ich. Die Strecke hatte ich mir am Donnerstag noch mal zu Gemüte geführt und da wieder festgestellt, dass der Pflasterberg doch etwas steiler ist als ich ihn in Erinnerung hatte! Also es galt eine 2km Runde 15x zu bezwingen, in der Ausschreibung stand zwar 20x, aber man muss ja flexibel bleiben!

ImageFalls sich der eine oder andere wieder wundert, warum auf den Ergebnislisten unter meinem Namen ein DNF steht, dem sei noch einmal ausdrücklich gesagt, dass ich nicht, wie letzte Woche beim Stammtisch vermutet, disqualifiziert worden bin, weil ich mal wieder die Gemütslage einheimischer Polizisten oder kooperativer BDR-Verantwortlicher testen wollte.
Vielmehr bringt mich dieser Eintrag (DNF = Did not finish) in der Ergebnisliste in die Position, das Renngeschehen aus der Sicht des Rennbeteiligten als auch aus der des Zuschauers Revue passieren lassen zu können. Schließlich sollte die Teilnahme an der 33. Austragung von „Rund um Sebnitz“ für uns Picardellics einen hervorragenden Saisonausklang bilden, über den ich im Folgenden zu berichten weiß:

ImageHallo,

wenn die hübsche Leserin, der zähe Leser neben einem gut gefüllten Kühlschrank sitzt, das Wochenende frei von Terminen und Zeitdruck geplant, die drängende Notdurft verrichtet wurde, dann und nur dann, existiert für den genannten Kreis die einmalige Möglichkeit die dramatischen Erlebnisse der Picardellics in den dunklen Weiten der Thüringer Wälder in und um Jena, Lützeroda und Cospeda in Form des folgenden ausschnitthaften, teilweise objektiven und parteiischen Berichts aufzunehmen.

Vorspiel

Dichter Nebel wabert zwischen Lützeroda, Cospeda und Isserstädt. Laute Rufe und wütende Schreie schallen über die Höhenrücken nördlich von Jena. Säbelklirren, Kanonendonner und ängstliches Wiehern der Pferde untermalen die dramatische Niederlage der vereinigten Preußen und Sachsen gegen Napoleon im Oktober des Jahres 1806.

Jonny: Ich wurde in Heidenau bei der RTF wieder einige Male gebeten, endlich mal einen Bericht zum Nürburgring zu verfassen. Obwohl ich kaum glaube, dass diesen jemand liest, werde ich versuchen das so toll wie irgend möglich rüber zu bringen. Also, viel Spaß beim Lesen!

Jonny: Das ganze Chaos begann schon vom Donnerstag zum Freitag. Nach allen Vorbereitungen und den dazugehörigen Einkäufen kam ich endlich Freitag früh gegen eins zum schlafen. Die ersten 2 Stunden schlief ich auch noch ganz gut, bis gegen Drei schon der Wecker schellte und mich sehr unsanft weckte. Also, ab ins Auto, den Daniel eingesammelt und ab auf die Autobahn. Die ersten drei Stunden fuhr ich im Halbschlaf, bis mich Dani ablöste und ich wenigstens etwas die Augen schließen konnte.

ImageNach nächtelangen, aufreibenden Recherchen, zähen, bohrenden Interviews, spontanen, langen Gesprächen und der gründlichen Auswertung der vorliegenden Gedächtnisprotokolle ist nun endlich im folgenden ein weiterer Bericht zum Rennen in Ponickau, dem ersten Rennen der Picardellics verfügbar.

Bevor wir nun aber endgültig in den Weiten einer langen Geschichte über starke Helden, schöne Frauen, schnelle Entscheidungen und falsche Urteile versinken, am Anfang eben dieser Sage, mit denen wir später einmal unsere Altenpfleger faszinieren werden, die Kurzfassung der Erzählung für all die getriebenen und gehetzten Mitmenschen unserer schnelllebigen Zeit:

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Matze Zieleinfahrt
Es war noch dunkel draußen, als ich aufstehen mußte, ähh wollte, um zum ersten eigens organisierten und durchgeführten Rennen der Picardellics aufzubrechen. Den Zielbogen hatte ich schon tags zuvor aus Leipzig geholt und packte nur noch die üblichen Utensilien ins Auto … was man halt so braucht beim Radrennen: Luftpumpe, Werkzeug,  Fotoausrüstung … und statt Fahrrad einen Klappstuhl, denn ich stelle mich, wie so oft in den Dienst der Gemeinschaft und bediene diesmal nicht die Kurbel, sondern den Rundenzähler.

Die AusgangssituationImage
war gekennzeichnet von Trägheit nach dem Urlaub und einer gewissen Übermüdung, weil in der Woche davor schon wieder so viel Arbeit auf dem Schreibtisch lag. Zur Unlust hinzu kamen Schmerzen im Knie bei Lutz und in den Fußballen bei Anne in der letzten Zeit. Aufgemacht zum Radrennen „König des Böhmerwaldes“ haben wir uns trotzdem: Lutz und Anne. Start und Ziel ist in Klatovy bei 400 Hm. Es gibt eine 150 km, 200 km und eine 240 km Runde. Wir haben uns für die lange Route entschieden. Aus Prinzip. Das Streckenprofil der 240 km Runde führt hinauf auf bis zu 1100 m und schwankt permanent zwischen 500 und 900 m (Summe: 4600 Hm).

Rund ums Muldental Eric zeigt Chips

Sonntag, 9.00 Uhr. Dresden erwacht, dem trüben Wetter angepasst entsprechend zögerlich, unwillig und träge.
Lediglich an einem kleinen Parkplatz im Osten der Stadt herrscht reges Leben, ja pulsiert das Leben, das Radfahrerleben. Am Haltepunkt Cotta treffen sich die Picardellics zur gemeinsamen Anfahrt zu einem weiteren Rennen der gefürchteten Kategorie „Jedermann“. Eine gewisse Jugendlichkeit, Spritzigkeit ist für die Teilnahme an solchem sportlichen Ereignis unbedingte Voraussetzung, ist doch meist nach einer Stunde alles vorbei.

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Sprintfinale Eric 2.
Zum siebzehnten Mal rund um das Muldental hieß es am 03. September- und nun auch mit Picardellics Beteiligung. So traffen sich kurz vor 10 Uhr Grit, Anne, Olaf, Neumi, Sandra, Anja, Mischka, Jan, Eric, Rudi, Picco, Holger und ich (13 Picardellics) in der Anmeldung in Nerchau, wo jeder seinen Transponder und Startnummer erhielt, ja Transponder bei 12 EUR Startgeld- nicht schlecht. Das Fahrerfeld war gut besetzt und nun konnte es los gehen. Die einen mussten sich noch umziehen, die anderen konnten schon mal die Strecke abfahren.

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Siegerehrung
Während Frank beim Leistungstest am Mittwoch noch locker 550 Watt mit Grundlagenpuls trat, veranlasste Jans hoher Blutdruck die niedliche Diplomantin zu fürsorglicher Rundumbetreuung.  Leider war in Franks Fall das Gerät defekt und an Jan interessierten wirklich nur die Zahlenwerte. Doch die männliche Psyche nimmt derartige positive Reize gern und dauerhaft auf, um damit hoch motiviert am Sonntag nach Hohenstein/Ernsthal aufzubrechen: der BDR versprach im Zuge des Profirennens ein Rennen für die Jedermänner auszurichten. Und zum Saisonausklang noch mal 43 km entsprach durchaus unserer, wie schon angedeutet, hochmotivierten Interessenslage.

Wie sich vielleicht einige daran errinnern, hat unser Jonny sich für ein 24h MTB-Rrennen in Tauplitz angemeldet.

Als Betreuer war meine Wenigkeit mit unterwegs und soviel mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Alles renn-relevante findet ihr unter: http://24mtb.at/  Wink

in Kurzform:

  • Ergebnis: 2er teamwertung
  • Platz 6 - Picardellics Velo-Team Dresden
  • Startnr: 5 Kämpfe Jonny
  • Startnr: 5/2 Bojahr Lutz

 

 

Im Vergleich zum letzten Jahr hatte der Radclub Freiberg die Anzahl der Strecken erweitert: Es sollte auch eine 150er Runde geben. Diese wich nur durch zwei kleine Häkchen von der 121er Runde ab und es sollten am Ende leider nur 134 km werden. Prinzipiell ging ich von einem ähnlichen Höhenprofil wie letztes Jahr aus. Doch gerade eines dieser Häkchen führte über die alte Dorfstraße von Holzhau, die ja bekannter Weise bis zu 20 % aufweist.

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Siegerehrung Bergpokal
Da der halbe Verein beim Fahrradtörn im Norden der Republik weilte und ja auch jemand bei den lokalen Rennen in der Region die Picardellics-Fahne hochhalten muss, entschloss ich mich, beim "Struppener Dreieck" anzutreten. Die Erstveranstaltung im letzen Jahr nur als Zuschauer in Erinnerung und mit der Einschätzung, dass der Zielanstieg viel zu kurz für mich ist, hatte ich keine allzu großen Erwartungen. Das Ergebnis war demzufolge etwas überraschend.

Irgendwann zu Beginn des Jahres - der Schnee war im Erzgebirge noch nicht weggeschmolzen - kam der Lutz mit seiner Jahresplan-Excel-Tabelle auf mich zu, in welcher diverse Radveranstaltungen eingetragen waren, die auf seiner Wunschliste standen. Darunter auch diese Radveranstaltung, die er irgendwo bei seiner Suche nach schönen Radveranstaltungen im liebgewordenen Nachbarland im Internet ausfindig gemacht hat.

Worum es geht: Zwölf Stunden Zeit, um auf einer Runde von 10,8 Kilometer, oder wahlweise 20,3 Kilometer, fein im Kreis Kilometer zu sammeln. Und natürlich auch Höhenmeter: immerhin 210 auf der kleinen und 410 auf der großen Runde. Sieger der drei Kategorien (Männer unter bzw. über 40 Jahre und Frauen) wird, wer in den zwölf Stunden die meisten Kilometer gefahren ist. Bei gleicher Kilometerzahl ist besser, wer es in der kürzeren Zeit geschafft hat. Ganz einfach!

Auch wenn ich mal wieder nicht im Ziel angekommen bin, will ich trotzdem ein paar Zeilen schreiben. Ich bin glücklich und zufrieden. Obwohl ein wenig Sehnsucht und Traurigkeit aufkommt, wenn ich sehe, wie die letzten Punkte sich auf der Landkarte bewegen, zehre ich immer noch von den Glücksgefühlen der 420 gefahrenen Kilometern. Schon seit drei Jahren geistert dieses Rennen durch meinen Kopf. Ein Rennen rund Tschechien mit ca. 1250 km. Start und Ziel ist in Třinec im östlichsten Zipfel, Umkehrpunkt in Skalná in der Nähe von Aš. Donnerstag 12:00 sollte es los gehen. So fuhr ich am Mittwoch mit meinen Begleitteam nach Třinec.
Nun war es soweit,

nachdem ich letztes Jahr mit Rudi in Sizilien beschlossen hatte, dass wir unbedingt mal auf die Bahn müssten um an unserer Kurventechnik zu feilen, wurde dieses Spezialtraining am Mittwoch Wahrheit. Rudi, der Mann der Worte, Daten und Termine konnte trotz der stark frequentierten, ich wiederhole stark frequentierten (als wir ankammen war kein einziger Bahnradsportler da) Bahn, einen Termin für uns zu erhaschen. So traffen sich kurz vor 19 Uhr, 4 kurvengeile Picardellics (Eric, Jantel, Rudi und ich) um den steilen Beton unter die Räder zu nehmen.

Inzwischen habe ich die wesentlichen Details des Wochenendes in Triberg bereits mehrfach erzählt und konnte den den Wissensdurst des interessierten Zuhörer, der faszinierten Zuhörerin befriedigen. Aufgrund meiner, nun schon mechanisch werdenden Äußerungen, soll nun ein schriftlicher Bericht entstehen, ein Bericht der unveränderlich, anhaltend und dauerhaft, die Erfahrungen eines kalten, verregneten und glücklichen Wochenendes im Schwarzwald festhalten soll.
Ein Samstag beginnt oft, ja wenn nicht sogar traditionell mit einem gemeinsamen reichhaltigen Frühstück mit Jan. Diesmal sollte es jedoch keine lange Tour werden zu der wir starten wollten, sondern wir planten durch das Neubaugebiet von Gröditz zu kreiseln. Nach dem Kinderrennen und vor den Senioren wurde den Jedermännern die Chance gegeben, ein Kriterium über 20 Runden zu bestreiten.

Nach der lockeren Anfahrt nach Gröditz, trafen wir Michi, der als unser Sprinttrumpf mitfahren sollte und seine Anja. Wenig später tauchte noch Frank auf, der sich seit letztem Winter regelmäßig bei den Vereinsausfahrten sehen lässt und nun auch im blau-weißen Trikot der Picardellics fährt.

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